Wie funktionieren moderne Kunstrasenplätze der 3. Generation? Welchen Beitrag liefern sie für den Breitensport und warum stellt das eingestreute Gummigranulat eine wesentliche Komponente dar? Diese und weitere Fragen haben wir in Zusammenhang mit der Thematik "Mikroplastik und Einstreugranulat" für Sie aufbereitet.
Darum brauchen wir moderne Kunstrasenplätze
Häufige Fragen zum Thema Mikroplastik und Einstreugranulat
1) Warum werden gummiverfüllte Kunstrasenplätze im Rahmen der Mikroplastik‐Thematik in der Öffentlichkeit diskutiert?
Mikroplastik ist eine Umweltbelastung, die zurecht in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Auslöser der Diskussion über das Gummigranulat auf Kunstrasenplätzen war eine nicht-haltbare Studie des Fraunhofer-Instituts über den Austrag dieses Infills. Diese Studie führte „Verwehungen von Sport- und Spielplätzen“ als fünftgrößte Quelle von primärem Mikroplastik auf. Die Medien berichteten teilweise sogar von Anpassungen und einem Sprung auf den dritten Platz der Liste. Melos begrüßt die grundsätzlichen Aktivitäten zum Thema Mikroplastik, doch zahlreiche Expertenmeinungen und neue Berechnungen widersprechen den Zahlen des Fraunhofer‐Instituts deutlich.
Inzwischen rudert Fraunhofer zurück und gibt zu, dass die Zahlen nicht realistisch sind. "In einem Brief unter anderem an Industrievertreter räumt Studienautor Jürgen Bertling nun ein, dass es "Anhaltspunkte" gebe, "dass die in Deutschland dominierenden Kunstrasentypen deutlich geringere Emissionen" verursachen würden." (>>> Spiegel Online, 02.08.2019).
Andere renommierte Institute wie die DIN und die RAL kommen auf einen Wert, der nur zehn Prozent der von Fraunhofer genannten Zahlen beträgt.
>>> Stellungnahme DIN
>>> Stellungnahme RAL
Aktuell wurde die ECHA (European Chemicals Agency) von EU‐Gremien damit beauftragt, einen Vorschlag für eine Beschränkung von Mikroplastik zu erarbeiten. Bereits heute gilt das EU‐Ziel, eine Reduktion von absichtlich eingesetztem Mikroplastik um 400.000 t (entspricht 85 - 95 %) innerhalb von 20 Jahren zu erreichen. 2018 wurde eine europäische Plastikstrategie mit dem Ziel der Reduzierung von Plastikmüll in der Umwelt verabschiedet. (s. z.B. >>> European Commission)
2) Ist Gummigranulat / Einstreugranulat / Infill in Kunstrasenplätzen Mikroplastik?
Ja, Gummiteile kleiner als 5mm und mit einem Kunststoffanteil von mehr als 1% gelten als Mikroplastik.
3) Ist Mikroplastik gefährlich?
Das Austragen von Mikroplastik in die Umwelt ist grundsätzlich zu vermeiden, zugleich muss die Wirkung von Mikroplastik auf dem menschlichen Organismus weiter untersucht werden. Bisher erzielte Forschungsergebnisse sind nicht hinreichend und werden von führenden Experten angezweifelt.
>>> Deutsche Welle
>>> Handelsblatt
>>> Verein der Bayrischen Chemischen Industrie
4) Woraus besteht das Melos Infill / Gummigranulat?
Gummigranulate bestehen in der Regel aus ca. 70 % Naturstoffen und ca. 30 % weiteren Stoffen (u. a. Polymere wie EPDM).
5) Was ist der Nutzen von Kunstrasen für den Breitensport?
Vereine profitieren von geringen Wartungskosten. Zudem können Kunstrasenplätze ganzjährig intensiv bespielt werden. Sportler profitieren von maximaler Gelenkschonung und perfekten Spieleigenschaften zu jeder Jahreszeit.
6) Was ist der Vorteil von Kunstrasenplätzen, die mit Gummigranulat gefüllt sind?
Gummiverfüllte Kunstrasenplätze bieten beste sportfunktionale Eigenschaften und ein angenehmes Spielgefühl, sie schonen die Gelenke und vermindern das Verletzungsrisiko, haben eine lange Lebensdauer und können ganzjährig genutzt werden.
7) Was tut Melos zur Vermeidung von Mikroplastik?
Melos ist führender Produzent hochentwickelter Gummigranulate und arbeitet intensiv mit anderen Unternehmen und Marktteilnehmern an ganzheitlichen Konzepten zur Verringerung des Austrags von Mikroplastik in die Umwelt. So kann der Austrag von Einstreugranulat in die Umwelt schon heute durch entsprechende bauliche Maßnahmen und fortschrittliche Filter- und Rinnensysteme auf eine sehr geringe Menge reduziert werden. Auch die Auswahl des richtigen Kunstrasensystems spielt eine wesentliche Rolle. Moderne gekräuselte Fasern halten das Granulat noch besser im Platz. Zusätzlich bieten autonom fahrende Kunstrasenpflegeroboter wie der >>> Turfrob die Möglichkeit, das Einstreugranulat durch spezielle Pflegesysteme im Platz zu verteilen (von außen nach innen). All diese Faktoren stellen im Gesamtpaket eine umsetzbare und valide Lösung dar. So können Kunstrasenplätze mit Einstreugranulat auch langfristig Bestand haben, ohne Einbuße in der Spielqualität.
8) Betrifft die Mikroplastik-Inititative der ECHA auch Landscaping-Kunstrasen oder Hockeyrasen ohne Einstreugranulat?
Nein, diskutiert werden ausschließlich gummiverfüllte Kunstrasenplätze für Sportanwendungen. Der Kunstrasen und die Fasern selbst sind nicht betroffen.